Das Urteil Nr. 17327 vom 20. Januar 2023, eingereicht am 26. April 2023, erlassen vom Kassationsgericht, bietet eine wichtige Überlegung zum Recht ausländischer Angeklagter, während des Verfahrens durch einen Dolmetscher unterstützt zu werden. Dieses Recht ist nicht automatisch, sondern basiert auf spezifischen Bedingungen, wie im Artikel 143 der Strafprozessordnung klargestellt wird.
Laut dem Gericht hat der ausländische Angeklagte nur dann das Recht auf Unterstützung durch einen Dolmetscher, wenn er nachweist oder erklärt, die italienische Sprache nicht zu beherrschen. Dieses Prinzip ist grundlegend, um ein faires Verfahren zu garantieren, da die Unfähigkeit, sich in der Sprache des Verfahrens auszudrücken oder sie zu verstehen, die Verteidigung und das Recht auf rechtlichen Schutz beeinträchtigen kann. Das Urteil präzisiert, dass es keine indiscriminierte Pflicht gibt, diese Unterstützung anzubieten, und lässt somit dem Angeklagten die Freiheit, die Intervention eines Dolmetschers zu beantragen oder nicht.
Ausländischer Angeklagter - Recht auf Unterstützung durch einen Dolmetscher - Bedingungen - Sachverhalt. Das Recht des ausländischen Angeklagten auf Unterstützung durch einen Dolmetscher besteht, sofern er nachweist oder zumindest erklärt, sich nicht in der italienischen Sprache ausdrücken zu können oder sie nicht zu verstehen, da Art. 143 StPO keine indiscriminierte Pflicht zur Ernennung eines Dolmetschers für den Ausländer als solchen vorsieht, sondern ihm die Freiheit lässt, zu entscheiden, ob er eine solche Unterstützung anfordern möchte oder nicht, und der Justizbehörde die Macht und die Pflicht zuweist, deren Notwendigkeit zu bewerten. (Im Anwendung des Prinzips hielt das Gericht es für gegeben, dass die Ernennung des Vertrauensverteidigers durch den ausländischen Angeklagten, der ohne festen Wohnsitz in Italien anwesend ist, kein symptomatisches Element darstellt, aus dem auf die Kenntnis der italienischen Sprache geschlossen werden kann).
Dieses Urteil hat verschiedene bedeutende Implikationen. Erstens schafft es einen wichtigen Präzedenzfall für zukünftige Fälle, indem es klarstellt, dass das Recht auf Unterstützung durch einen Dolmetscher nicht als Automatismus betrachtet werden kann, sondern von Fall zu Fall bewertet werden muss. Darüber hinaus betont das Gericht die Bedeutung der Gewährleistung, dass ausländische Angeklagte ihr Recht auf Verteidigung wirksam ausüben können, um zu verhindern, dass Sprachbarrieren ihren Zugang zur Justiz beeinträchtigen.
Zusammenfassend stellt das Urteil Nr. 17327 von 2023 einen Fortschritt zum Schutz der Rechte ausländischer Angeklagter dar und hebt die Notwendigkeit einer sorgfältigen und individuellen Bewertung des Rechts auf Unterstützung durch einen Dolmetscher hervor. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Akteure des Rechtssystems sich dieser Bestimmungen bewusst sind, um ein faires und gerechtes Verfahren für alle zu gewährleisten.