Im Beschluss Nr. 24210 vom 30. September 2019 hat der Oberste Kassationsgerichtshof eine wichtige Frage zur Abtretung von Forderungen und der Rechtzeitigkeit der Schadensmeldung im Versicherungsbereich behandelt. Dieser Fall, der die Carrozzeria Mille Miglia Srl und die Società Italiana Assicurazioni betraf, bietet bedeutende Erkenntnisse zum Verständnis der rechtlichen Dynamiken, die den Versicherungssektor regeln.
Die Carrozzeria Mille Miglia Srl, Abtretungsempfänger einer Forderung aus einem durch eine Versicherungspolice gedeckten Schaden, hatte eine Entschädigung für die an einem durch Hagel beschädigten Fahrzeug durchgeführten Reparaturen beantragt. Das Gericht in Turin hatte jedoch den Antrag abgelehnt und argumentiert, dass die Schadensmeldung über die gesetzlich vorgeschriebene Frist von drei Tagen hinaus erfolgt sei.
Im Bereich der Versicherung gegen Schäden führt die Nichterfüllung der Pflicht zur Schadensmeldung nicht automatisch zum Verlust des Versicherungsschutzes.
Das Gericht hat zwei grundlegende Aspekte untersucht:
Insbesondere legt Art. 1915 ZGB fest, dass im Falle einer vorsätzlichen Pflichtverletzung der Versicherte den Anspruch auf Entschädigung verliert, während im Falle von Fahrlässigkeit der Anspruch auf Entschädigung im Verhältnis zum erlittenen Nachteil des Versicherers reduziert wird. Der Gerichtshof hat bekräftigt, dass die Beweislast für die Vorsätzlichkeit der Pflichtverletzung beim Versicherer liegt, der nicht nur die Verspätung der Meldung, sondern auch die betrügerische Absicht des Versicherten nachweisen muss.
Der Kassationsgerichtshof hat den ersten Beschwerdegrund der Carrozzeria Mille Miglia angenommen und festgestellt, dass das Gericht nicht angemessen beurteilt hatte, ob die Pflichtverletzung vorsätzlich oder fahrlässig war. Das Gericht hat daher das angefochtene Urteil aufgehoben und den Fall zur erneuten Prüfung an das Gericht in Turin zurückverwiesen, um die Angelegenheit im Lichte der dargelegten Rechtsgrundsätze zu überprüfen.
Dieser Beschluss des Kassationsgerichtshofs klärt wichtige Aspekte in Bezug auf die Abtretung von Forderungen und die Verantwortlichkeiten im Versicherungsbereich. Er hebt die Notwendigkeit einer sorgfältigen Bewertung der Art der Pflichtverletzung und die ordnungsgemäße Erfüllung der Beweislast hervor, grundlegende Prinzipien zur Gewährleistung einer gerechten Anwendung der Vorschriften im Versicherungsrecht. Unternehmen und Fachleute im Sektor müssen diesen Aspekten besondere Aufmerksamkeit schenken, um Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden und die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zu gewährleisten.