Das Urteil Nr. 26851 von 2023 des Obersten Kassationsgerichtshofs bietet wichtige Reflexionspunkte zur medizinischen Haftung und zum Schadensersatz. In diesem Fall befasste sich das Gericht mit der Frage des Diagnosefehlers und dessen Folgen für Patienten und deren Angehörige. Die Entscheidung unterstreicht die Komplexität des Zusammenhangs zwischen ärztlichem Fehler und Schaden und hebt hervor, wie sich die Rechtsprechung zur Wahrung der Rechte der Geschädigten weiterentwickelt.
Die von der Gesundheitsbehörde eingelegte Berufung bezieht sich auf einen Diagnosefehler bezüglich einer Patientin mit invasivem duktalem Karzinom. Der im Jahr 2006 aufgetretene Fehler führte zu einer falschen Diagnose und einer anschließenden therapeutischen Unterlassung mit schwerwiegenden Folgen für die Patientin. Das Berufungsgericht von Florenz hatte zunächst dem Schadensersatzanspruch stattgegeben und den Differenzschaden sowie den Verlust von Überlebenschancen anerkannt.
Die medizinische Haftung beschränkt sich nicht auf die bloße Verabreichung von Therapien, sondern umfasst eine Reihe von Sorgfalts- und Kompetenzpflichten der medizinischen Fachkräfte.
Das Urteil Nr. 26851 von 2023 markiert einen wichtigen Schritt in der italienischen Rechtsprechung zur medizinischen Haftung. Es beleuchtet, wie auch bei einem Diagnosefehler die langfristigen Auswirkungen auf das Leben des Patienten berücksichtigt werden müssen. Opfer ärztlicher Fehler können in der Rechtsprechung einen Verbündeten in ihrem Kampf um Gerechtigkeit und Entschädigung finden, wodurch der Schutz der Patientenrechte im juristischen Diskurs immer stärker in den Mittelpunkt rückt.