Der Kassationsgerichtshof behandelt in der Entscheidung Nr. 6433 von 2024 eine entscheidende Frage im Zusammenhang mit dem Unterhalt nach der Scheidung und hebt die Notwendigkeit einer vergleichenden Bewertung der wirtschaftlichen Bedingungen der Ehepartner hervor. Insbesondere stellt das Urteil klar, dass der Unterhalt nicht nur den Unterstützungsbedarf decken, sondern auch eine ausgleichende und gleichwertige Funktion haben muss.
Der vorliegende Fall betrifft A.A. und B.B., ehemalige Ehepartner, die nach der Trennung in einen Streit über die Höhe der Unterhaltszahlung verwickelt waren. Das Berufungsgericht Florenz hatte zunächst einen monatlichen Unterhalt von 3.000,00 Euro zugunsten von B.B. festgelegt und damit den vom Gericht in Florenz festgelegten Betrag reduziert. Dieser Betrag wurde durch die Bewertung des Beitrags des Ehemannes zur Verwaltung des Immobilienvermögens der Ehefrau gerechtfertigt, obwohl letztere über ein erhebliches Vermögen und eine erhebliche Verschuldung verfügte.
Die ausgleichende Funktion des Einkommens der ehemaligen Ehepartner zielt nicht darauf ab, den ehelichen Lebensstandard wiederherzustellen, sondern die Rolle und den Beitrag des wirtschaftlich schwächeren Ehepartners anzuerkennen.
Der Kassationsgerichtshof stellte fest, dass das Berufungsgericht nicht ausreichend gerechtfertigt hatte, dass ein Unterhalt zugunsten von B.B. aufrechterhalten werden sollte, da keine nachteilige wirtschaftliche Situation nachgewiesen wurde. Darüber hinaus wurde betont, dass die berufliche Tätigkeit des Ehemannes während der Ehe nicht zu einer Steigerung des Familienvermögens geführt hatte, sondern lediglich dessen Erhaltung.
Das Urteil Nr. 6433 von 2024 stellt einen wichtigen Schritt in der Definition der Normen zu Unterhaltszahlungen nach der Scheidung dar. Es unterstreicht die Notwendigkeit einer eingehenden Analyse der wirtschaftlichen Bedingungen jedes Ehepartners und deren Beitrag zum Familienleben, wobei der ausgleichenden Funktion des Unterhalts besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Auf diese Weise fordert der Kassationsgerichtshof zu einer umfassenderen Reflexion über soziale Gerechtigkeit und Fairness in familiären Beziehungen auf, in einem Kontext, in dem Schulden und Vermögen eine entscheidende Rolle in gerichtlichen Entscheidungen spielen.