Kommentar zum Urteil Cass. civ., Sez. VI - 1, Ord., n. 26383 von 2020: Trennungsschuld und Schadenersatz für nichtvermögensrechtliche Schäden

Das Urteil des Kassationsgerichts Nr. 26383 von 2020 behandelt zwei Themen von großer Bedeutung im Familienrecht: die Trennungsschuld wegen ehelicher Untreue und die Möglichkeit, Schadenersatz für nichtvermögensrechtliche Schäden zu verlangen. Diese Verfügung bietet wichtige Denkanstöße für Fachleute auf diesem Gebiet und für Ehepartner, die eine Ehekrise bewältigen müssen.

Trennungsschuld und eheliche Untreue

Im konkreten Fall hatte das Berufungsgericht von Salerno die persönliche Trennung mit Schuldzuweisung an den untreuen Ehepartner erklärt und die Untreue als entscheidenden Grund für die Unzumutbarkeit des Zusammenlebens anerkannt. Die Frage kompliziert sich jedoch, wenn es darum geht, ob die Untreue auch einen Schadenersatz für nichtvermögensrechtliche Schäden rechtfertigen kann.

Die Verletzung der Treuepflicht kann zu einer Entschädigung für nichtvermögensrechtliche Schäden führen, jedoch nur, wenn die Affektionsbedingung die Schwelle der Zumutbarkeit überschreitet.

Schadenersatz für nichtvermögensrechtliche Schäden: Bedingungen und Grenzen

Der Beschwerdeführer, G.L., hatte Schadenersatz für den nichtvermögensrechtlichen Schaden beantragt, der ihm aufgrund der Untreue seiner Frau entstanden war, aber das Gericht wies den Antrag zurück und stellte fest, dass der Schmerz und die Depression, die er erlitten hatte, nicht direkt auf die Untreue, sondern auf die Trennung selbst zurückzuführen waren. Dieser Punkt ist entscheidend: Der Tatsachengericht hat die Aufgabe zu bewerten, ob der erlittene Schaden die Schwelle der Zumutbarkeit überschreitet und ob der kausale Zusammenhang zwischen dem rechtswidrigen Verhalten und dem Schaden tatsächlich besteht.

Schlussfolgerungen

Das Urteil Nr. 26383 von 2020 bietet eine wichtige Klarstellung in Bezug auf den Schadenersatz für nichtvermögensrechtliche Schäden im Falle einer Trennung. Es unterstreicht die Notwendigkeit, nicht nur die Untreue zu beweisen, sondern auch den tatsächlichen kausalen Zusammenhang zwischen diesem Verhalten und dem erlittenen Schaden aufzuzeigen. Fachleute im Familienrecht sollten diese Aspekte bei der Beratung ihrer Mandanten berücksichtigen. Die Rechtsprechung entwickelt sich weiter, und Fälle wie dieser verdeutlichen die Komplexität der familiären Dynamik und die damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen.

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