Der Kassationsgerichtshof hat mit dem Beschluss Nr. 21969 von 2024 zu einer Frage von großer Bedeutung im Familienrecht Stellung genommen, die das Sorgerecht für ein minderjähriges Mädchen, D.D., betrifft, dessen Eltern, A.A. und B.B., in ein Trennungsverfahren verwickelt waren. Dieser Fall hebt nicht nur die italienischen Vorschriften zum Sorgerecht hervor, sondern auch die grundlegenden Prinzipien, die durch die New Yorker Konvention über die Rechte des Kindes und die europäische Gesetzgebung festgelegt sind.
Das Berufungsgericht Turin hatte mit dem Urteil Nr. 641-2023 die Verlängerung des Sorgerechts für das minderjährige Mädchen an eine andere Familie angeordnet und auch die Unterbrechung der Besuche bei den Eltern bestätigt. Die Begründung für diese Entscheidung basierte auf einer sorgfältigen Bewertung der psychologischen Situation des Mädchens, wobei ihre Angst vor dem Vater und die Notwendigkeit, ihr Wohlbefinden zu schützen, hervorgehoben wurden.
Das Gericht betonte, dass die Aussetzung der Kontakte zwischen Vater und Tochter durch die tief verwurzelte Ablehnung der väterlichen Figur, die das Mädchen geäußert hat, gerechtfertigt ist.
Das Urteil weist auf die Bedeutung hin, das Recht des Kindes auf eine ausgewogene Entwicklung zu gewährleisten, wie es im Gesetz Nr. 184 von 1983 und in den europäischen Bestimmungen vorgesehen ist. Insbesondere legt Artikel 24 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union das Recht des Kindes fest, regelmäßige und direkte Kontakte zu den Eltern aufrechtzuerhalten. In Fällen von Konflikten zwischen dem Interesse des Kindes und den Rechten der Eltern muss jedoch immer das psychologische und physische Wohl des Kindes Priorität haben.
Die Entscheidung des Kassationsgerichts, auch wenn es die Berufung des Vaters für unzulässig erklärte, hebt einige wichtige Aspekte hervor:
Dieser Beschluss des Kassationsgerichts stellt einen Meilenstein zum Schutz der Rechte von Minderjährigen dar und verdeutlicht, wie das italienische Rechtssystem, auch unter Berücksichtigung der elterlichen Rechte, stets das Wohl des Kindes an erste Stelle setzen muss. Das Urteil dient als Mahnung für Juristen und Eltern, das psychologische Wohl der Kinder in Situationen familiären Konflikts ernsthaft zu berücksichtigen.